Erhöhung der Anzahl gesunder Lebensjahre muss hohe Priorität haben
Linz, 2022-05-12 (fpd Nr. 33) – „Die heutige Ankündigung einer Pflegereform habe ich - wie all die vollmundigen Ankündigungen zuvor - zur Kenntnis genommen. Dass Theorie und Praxis bei dieser Bundesregierung weit auseinanderliegen, ist schon seit dem Coronahilfendebakel klar und wurde jüngst durch den völlig verkorksten Energiegutschein erneut unter Beweis gestellt. Eine fundierte Bewertung der Reform kann daher erst erfolgen, wenn sie tatsächlich umgesetzt ist, denn derzeit ist sie nicht mehr als eine Zeitungsschlagzeile“, so der stellvertretende Landeshauptmann von Oberösterreich und Chef der FPÖ OÖ Dr. Manfred Haimbuchner zur Pflegereform-Ankündigung der Bundesregierung.
Die Probleme im österreichischen Gesundheitssystem, die sich auch auf den Bereich der Pflege auswirken, seien deutlich mannigfaltiger und tiefgreifender als die Bundesregierung suggeriere, betont auch der Gesundheitsstadtrat der Stadt Linz Dr. Michael Raml und stellt klar, dass man endlich eine strukturierte und ganzheitliche Herangehensweise an die Volksgesundheit brauche: „Österreich gibt auch im europaweiten Vergleich bereits sehr viel Geld für sein Gesundheitssystem aus, generiert dadurch aber nur unterdurchschnittliche gesunde Lebensjahre seiner Bürger. Diese Ineffizienzen müssen gefunden und behoben werden, denn auch Bundesminister Rauchs Fantasiemilliarde bringt nichts, wenn sie irgendwo im System versickert“, so der Linzer Gesundheitsstadtrat.
Abschließend betonen Haimbuchner und Raml die Bedeutung von Vorsorge und Präventionsarbeit für die Volksgesundheit, denn: „Die beste Pflegepolitik ist eine, die dafür sorgt, dass Menschen gar nicht erst zu Pflegefällen werden.“ Eine bessere Vergütung des Pflegeberufs und eine Attraktivierung der Ausbildung seien überdies langjährige FPÖ-Forderungen, deren Umsetzung schon vor Jahren hätte erfolgen müssen. Die aktuelle Ankündigung, eine langjährige FPÖ-Forderung nach Einführung einer eigenen Pflegelehre jetzt umzusetzen, sehen Haimbuchner und Raml positiv, denn damit könnten Interessierte bereits in jungen Jahren in den Pflegeberuf einsteigen. „Wir werden der Bundesregierung aber genau auf die Finger schauen und sie daran erinnern, dass die heutigen Ankündigungen nicht nur PR-Aktion bleiben, sondern auch tatsächlich zur Umsetzung gelangen“, so Haimbuchner und Raml abschließend.